Weil am Rhein: Würdigung verdienter Sportler (Weiler Zeitung, 29.05.2023)

Sportlerehrung im Rathaus

Für besondere Verdienste wurden Erika Albiez, 3.v.l., Karl Wöhrle (l.) und (in Abwesenheit) Nike und Martin Bößwetter von der SSG geehrt.Zwei SSG-Schwimmer (in Grün) nahmen die Auszeichnung für sie entgegen. (Foto: Beatrice Ehrlich)
Für besondere Verdienste wurden Erika Albiez, 3.v.l., Karl Wöhrle (l.) und (in Abwesenheit) Nike und Martin Bößwetter von der SSG geehrt.Zwei SSG-Schwimmer (in Grün) nahmen die Auszeichnung für sie entgegen. (Foto: Beatrice Ehrlich)

Ehre, wem Ehre gebührt: Erstmals nach vier Jahren sind in Weil wieder verdiente Sportler geehrt worden. Höhepunkt der festlichen Veranstaltung im Rathaus war die Ernennung der „Sportler des Jahres“. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Gemeinderäte übernahmen es, als Laudatoren die Leistungen der einzelnen Sportler noch einmal gesondert zu würdigen.

 

Neben Aktiven der herausragenden Weiler Disziplinen Tischtennis und Rollkunstlauf waren auch Hand- und Volleyballer, Leichtathleten, Rettungsschwimmer, Sportschützen und Springreiter unter den besonders erfolgreichen Sportlern vertreten. Erfolgreichster Verein war sowohl bei den Nominierten als auch bei den Sportlern des Jahres der Eisenbahner Sportverein Weil am Rhein (ESV).

 

„Zurückgehendes Ehrenamt“

 

Über zurückgehendes Engagement auch in den Sportvereinen, berichtete Alfred Schöne vom Vorstands-Team des Turn- und Sportrings (TSR) in seiner Rede zum Einstieg. Das Ehrenamt sei nicht einfacher geworden, im Gegenteil. Die Corona-Einschränkungen hätten eine Lücke ins gesellschaftliche Leben geschlagen. „Manch einer, der sich verlässlich engagierte, hat in den vergangenen zwei Jahren die Bindung zu seinem Ehrenamt und die Motivation dafür verloren“, bedauerte Schöne. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz lobte die Arbeit der Vereine. Ihre Arbeit sei „wie eine Notbeatmung“ nach Jahren der Pandemie. Hallen bereitzustellen, um insbesondere Kindern den Sport zu ermöglichen, und zugleich darauf zu achten, dass alle zum Zug kommen, sieht Dietz als den wesentlichen Beitrag der Kommune zur „Sportstadt Weil“. Anerkennend hob er die Rolle des Sports bei der Integration der Einwohner Weils hervor, ob sie nun aus Lüneburg oder aus Algier stammten.

 

Freude und Enttäuschung

 

Bei der Kür der Sportler und Sportlerinnen des Jahres lagen Freude und Enttäuschung nah beieinander, konnte doch letztlich nur einer pro Kategorie den Titel als „Sportler des Jahres erringen“. Herausragende Leistungen haben alle nominierten Einzelsportler und Mannschaften erbracht. „Alle Nominierten sind heute Gewinner“, unterstrich denn auch Gemeinderat Andreas Rühle in seiner Laudatio. Weg vom Handy als „no sport“, das sei heute die Devise. Als Anerkennung gab es Urkunden, Pokale, Plaketten und Geschenke. Während in den meisten anderen Kategorien mehrere Nominierte zur Auswahl standen, nahm Morris Betting, Leichtathlet beim ESV und unter anderem Badischer Meister im Speerwurf und im Stabhochsprung, als einziger nominierter Jugendsportler von Oberbürgermeister Dietz seine Auszeichnung entgegen. Bei den Jugensportlerinnen setzte sich die überaus erfolgreiche Rollkunstläuferin Emely Brodt gegen die DLRG-Schwimmerin Emma Uhl und die Tischtennisspielerin Hana Arapovic durch.

 

Herausragende Leistungen

 

Mannschaft des Jahres wurde im Jugendbereich die C-Jugend männlich des ESV, ebenfalls geehrt wurden die Altersklasse 12 im Rettungsschwimmen der DLRG sowie die Leichtathleten des ESV. Bei den Erwachsenen setzte sich Sportschütze Michael Schwald (ESV), der trainingsbedingt nicht anwesend sein konnte, weil er sich gerade auf die Weltmeisterschaft in Aserbaidschan vorbereitet, gegen den Springreiter Hans-Dieter Dreher (Reiterverein Dreiländereck), aktuelle Nummer 42 auf der Weltrangliste, durch. Bei den Damen war die Ausnahme-Tischtennisspielerin Ievgeniia Sozoniuk aus der Ukraine als „Sportlerin des Jahres“ gesetzt, sie nahm die Auszeichnung mit einem Strahlen entgegen. Laudator Johannes Foege hob hervor, dass Sportlerinnen wie sie Weil als „Sport-Ort“ gefunden hätten, weil es ihnen hier möglich sei, ihren Sport weiter ausüben zu können. Foege lobte in diesem Zusammenhang das Ehepaar Serge und Doris Spieß für sein Engagement, ohne das solche Karrieren hier nicht möglich seien. „Das ist auch Eure Leistung!“

Mannschaft des Jahres wurden die Sportschützen des ESV Weil, die selbst nicht anwesend sein konnten. Ihre Teammanagerin Brigitte Ernst nahm die Auszeichnung für sie entgegen. Ebenfalls nominiert waren für diesen Titel die Tischtennis-Damen des ESV sowie die Volleyballer des Volleyballclubs Weil am Rhein.

 

Besondere Verdienste

 

Für besondere Verdienste geehrt wurde Erika Albiez, langjährige Sportlerin, Trainerin und mitverantwortlich auch für die aktuellen Erfolge beim Roll- und Schlittschuhverein Weil am Rhein (RSV). Sie ist seit 1954 Mitglied des 1952 gegründeten Vereins und erlebte sowohl den Bau der Rollschuhbahn 1959 als auch den Bau der Halle im Jahr 1981 aus nächster Nähe. Über viele Jahre engagierte sie sich auch im Vereinsvorstand. Karl Wöhrle vom ESV wurde seinerseits hohe Anerkennung zuteil für seine Verdienste um das ESV-Sportheim, in dem er 25 Jahre die Lüftungs- und Heizungsanlage betreut hatte sowie sein Engagement als Organisator von Senioren-Wanderungen und Übungsleiter der „Jedermänner“. Für die Schwimmsportgemeinschaft Weil am Rhein (SSG) gehörten Nike und Martin Bößwetter zu den Geehrten für besondere Verdienste. Beide setzen sich seit mehr als 20 Jahren in besonderer Weise für den Verein ein, hieß es.

 

Tanz und Jazzmusik

 

Sport zum Anschauen präsentierten die Tänzerinnen des Turnvereins Haltingen mit verschiedenen Choreographien, von denen eine sich auch mit dem Weiler Thema „Stühle“ auseinandersetzte. Die musikalische Umrahmung übernahm souverän die Bond’s Bigband Junior Edition unter der Leitung von Christian Leitherer mit eingängigen und herrlich jazzig umgesetzten Stücken von „Moves like Jagger“ bis „Hey Jude“. Nach der Ehrung standen die Sportler noch lange zusammen beim großzügigen kalten Büffet und Schnitzelbrötchen im Rathausfoyer.